Unter dem Motto „Shaping the digital turn“ fand vom 21.-27.9.2018 in Berlin die Themenwoche des Hochschulforums Digitalisierung (HFD) statt. Ich durfte mit dabei seien und blicke in diesem Blogbeitrag aus persönlicher Sicht auf die Tagung zurück. Während der Themenwoche durfte ich an drei bzw. vier Veranstaltungen teilnehmen:
- Abschlussbericht der Ad Hoc-Arbeitsgruppen des HFD (Mo, 24.9.)
- HFD-Netzwerktreffen (Di, 25.9.)
- Open Beer (Di, 25.9.)
- Fachtagung Lehrerkräfte bilden für die digitale Welt, ausgerichtet vom Forum Bildung Digitalisierung (Do, 27.9.)
Ich beginne direkt mit dem Fazit. Es war eine tolle Woche in Berlin. Ich habe viel mitgenommen, neue Menschen aus den unterschiedlichsten Kontexten kennengelernt und ich wurde mehr zum selber Denken als zum Zuhören animiert. Viele Inhalte, inkl. aller Videos aus den Livestreams, finden sich bereits auf der Seite des HFD wieder. Weitere Materialien und Informationen sollen in einer Tagungsdokumentation folgen. Ebenfalls zu empfehlen sind die Mitschriften von Markus Deimann.
Die von mir besuchten Veranstaltungen zeichneten sich durch die unterschiedlichsten Formen des aktiven Mitmachens und Mitdenkens aus: Workshops (gemeint sind echte Workshop und nicht Vorträge mit (Pseudo-) Diskussion), Barcampsessions und Design Thinking. Dadurch konnte ich deutlich mehr mitnehmen als durch klassische Vorträge und Diskussionsrunden.
Was noch wichtig zu erwähnen ist
- digiLL: Auch digiLL war bei der Themenwoche dabei. Am Dienstag und Donnerstag durfte ich unseren Universitätsverbund jeweils bei den Postersessions vorstellen.
- HFDcert: Das Hochschulforum bietet ab Ende des Jahres in einer Beta-Phase das sogenannte HFDcert an. Hier kann man sich all das zertifizieren lassen, was sonst nicht zertifiziert würde (z.B. gegeben oder besuchte Fortbildungen). Ein sehr spannendes Projekt, zu dessen Beta-Phase ich mich bereits angemeldet habe. Mehr Infos gibt es hier.
- Barcamp: Beim Netzwerktreffen gab es am Nachmittag zwei Barcamps-Sessions. Schön, dass es dieses Format nun auch beim HFD gibt. Ein paar Erläuterungen wäre meiner Meinung nach aber für viele Teilgeberinnen hilfreich gewesen. In meiner Session wurde sich z.B. geduzt, dies war aber wohl nicht selbstverständlich.
- Von Twitter ins real life: Einige Personen habe ich beim HFD zum ersten Mal in persona getroffen. Bisher kannte man sich nur von Twitter. Dies sind immer wieder faszinierende Begegnungenn, die mit viel Freude bereiten.
- Digitalisierung ist nicht gleich Digitalisierung: Viele Expert/-innen aus vielen Fachbereichen, dies bedeutet auch, dass es sehr unterschiedliche Herangehens- und Sichtweisen gibt. Dennoch würde es uns guttun, wenn wir uns für eine solche Themenwoche zumindest grob darüber verständigen, was wir unter Begriffen wie Digitalisierung, digitale Bildung etc. verstehen. Ich hatte mehrfach den Eindruck, dass wir nur deshalb unterschiedlicher Meinung sind oder aneinander vorbeireden, weil wir uns über die grundsätzlichen Begriffe nicht verständigen. Grüße an dieser Stelle an Markus Deimann, der genau zu diesem Thema eine Barcampsession angeboten hat.
- Präsentationsstile: Beim HFD sind viele Expert/-innen für Hochschullehre unterwegs. Trotzdem ist es erstaunlich, wie viele Fehler bei Präsentationen von denjenigen gemacht werden (ich nehme mich hier selbst nicht aus), die es eigentlich besser wissen müssten. Ich würde mir hier deutlich mehr Reflexion wünschen.
- HFD-Bier: Beim OpenBeer gab es HFD-eigenen Bier, gefördert vom BMBF. Großartig!
- Polizeieskorte: Am Donnerstag reiste der türkische Staatspräsident nach Berlin und kam dafür im Hotel Adlon, gegenüber dem Allianzforum, unter. Dies sorgte dafür, dass wir mit Polizeieskorte zum Veranstaltungsort gebracht wurden. Ganz ehrlich: Ich kann auf Staatsbesuche von Despoten verzichten.
Zu guter Letzt geht natürlich noch ein Dank an all die vielen Organisator/-innen und Unterstützer/-innen, die eine solche Themenwoche überhaupt erst möglich machen.