Vom 27.-29.9. fand an der Universität zu Köln die Diggi17-Tagung „Digitalisierung meets LehrerInnenbildung“ statt. Ich war an allen drei Tage dabei. Dies ist mein ganz persönlicher Rückblick.
Pre-Conference:
Für das digiLL_NRW-Team begann die Diggi17 bereits mit der Pre-Conference, die den offiziellen Startschuss für unsere Projekte bedeutet. Pünktlich um 14h ging unsere Plattform online. In einem Inputvortrag stellten wir den Anwesenden die Rahmenbedingungen von digiLL vor; Prof. Inga Gryl (Universität Duisburg-Essen) und Jun.-Prof. Amitabh Banerji (Universität zu Köln) präsentierten die von ihnen erstellen Lernmodule. Anschließend konnte die Teilnehmenden die Lernmodule testen und Feedback geben. Aus meiner Sicht war der digiLL-Auftakt erfolgreich. Das Projekt dürfte und sollte noch mehr Aufmerksamkeit bekommen, das erhaltene Feedback (auch beim Inovationfield während der Tagung) zeigt aber, dass wir mit dem Projekt eine wichtige Lücke in der Lehrerbildung schließen können.
Keynotes und Workshops:
Auf der Diggi17 erwarteten die Teilnehmenden drei Keynotes, wobei ich an der dritten Keynote (Prof Hobbs, University of Rhode Island) leider nicht teilnehmen konnte. Ich beschäftige mich hier folglich nur mit den Keynote von Prof. Bauckhage und Prof. Rump. Der Vortrag von Prof. Christian Bauckhage zum Thema künstliche Intelligenz bildete zugleich den offiziellen inhaltlichen Start der Diggi17. Auf spannende wie erschreckende Art und Weise präsentierte Bauckhage den Stand der Foschrung zu künstlicher Intelligenz und neuralen Netzen. Seine Aussagen lassen sich hier nur schwierig wiedergeben, auf YouTube findet sich jedoch ein Ausschnitt aus seinem Vortrag. Diesen kann ich nur jedem empfehlen. Für mich als Informatiklaie lässt sich nur schwer ermessen, wie realistisch Bauckhages Aussagen wirklich sind, und ob seine (dystopischen) Vorhersagen tatsächlich in Kürze so eintreten könnten, er hinterließ bei mir aber ein Gefühl zwischen Faszination und Erschrecken.
Am zweiten Tag stand die Keynote von Prof. Jutta Rump zu Arbeit 4.0 auf dem Plan. Der Vortrag der Wirtschaftsprofessorin überraschte mich dabei sehr positiv. Sowohl der Inhalt als auch ihr Vortragsstil wussten zu überzeugen. Rump stellte heraus wie sehr die digitale Transformation die Arbeitswelt und damit auch unser Sozialleben verändert/verändern wird. Sie fragte, welche Fähigkeiten Arbeitnehmer und Führungskräfte in Zukunft haben müssten. Im Gegensatz zur ersten Keynote stand bei Rump aber vor allem der Mensch im Mittelpunkt ihrer Überlegungen.
Neben der Hauptvorträgen gab es auf der diggi17 etliche Vorträge und Workshops. Für alle Interessierten kann ich die offizielle Webseite empfehlen https://diggi17.uni-koeln.de/#programm. Viele Referenten sind über Social-Media-Kanäle erreichbar, es finden sich im Netz zudem Videos, Prezis, Slideshares, Papers und ähnliches zu den einzelnen Veranstaltungen. Für mich persönlich konnte ich vor allem einige Kontakte in den Veranstaltungen gewinnen sowie Anreize für eigene Vorträge und Arbeitsgebiete erhalten. Allein dafür hat sich die Tagung mehr als gelohnt.
Insperation Field:
Zwischen den Veranstaltungen präsentierten verschiedene Projekte und Organisationen ihre aktuellen Vorhaben und Produkte. digiLL_NRW hatte ebenfalls einen Stand. Inhaltlich konnte ich beim Insperation Field eher weniger mitnehmen, dafür aber einige Interessante Techniken testen. Vor allem der Bausatz, mit dem man mit dem eigenen Endgerät ein Hologramm erzeugen kann, sowie der ZfL- bzw. der WDR-Stand zur Virtuellen Realität wussten zu gefallen. Die VR-Präsentation des WDR zu Auschwitz faszinierte und beängstigte mich dabei zugleich. Selten habe ich mich bei diesem Thema so bedrückt und mitgenommen gefühlt und dies mag schon was heißen.
Fazit:
Ich fand die digiLL_NRW-Tagung sehr gelungen und konnte viele interessante Eindrücke und neue Kontakte mit nach Hause nehmen. In meinem kurzen Rückblick musste ich viele spannende Aspekte leider auslassen; über #diggi17 auf Twitter lässt sich aber vieles nachholen. Twitter ist somit meine zweite und umfangreiche Tagungsdokumentation. Zum Abschluss und vor allem für die kommende Zeit stellen sich für mich zwei zentrale Fragen: Inwiefern werden Themen wie künstliche Intelligenz und Arbeit 4.0 die schulische Bildung und somit auch die Lehrerbildung verändern? Wie gestalten wir in der Lehrerbildung den Weg zwischen konkreten technischen Möglichkeiten und Ideen (die sich in rasanter Geschwindigkeit weiterentwickeln) und konkreten Kompetenzzielen und Handlungsempfehlungen für unsere Studierenden?
Zum Abschluss ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren vom ZfL Köln!